Barttransplantation? Das müssen Sie wissen!
Zuletzt aktualisiert: November, 2024
Die Barttransplantation ist eine recht spezielle Unterform der Haartransplantation. Anders als die meisten anderen Arten dient sie ausschließlich der Behandlung eines subjektiven Schönheitsmakels. Doch wer will es Ihnen verübeln? Immerhin gelten Bärte schon seit jeher als ein Merkmal von Männlichkeit und können in viele Fällen helfen, das eigene Selbstbewusstsein zu steigern.
Der Umstand, dass Bärte zudem auf stilistischer und modischer Seite gleichermaßen immer beliebter werden, setzt da natürlich nochmal einen drauf. Was die Barttransplantation zusätzlich von anderen Transplantationsarten abhebt, wie sie abläuft und wie es um die Kosten steht, erfahren Sie hier.
So läuft eine Barttransplantation ab
Grundlegend läuft eine Barttransplantation ähnlich wie eine gemeine Haartransplantation ab. Für die Durchführung gibt es zwei Methoden: FUE (Follicar Unit Extraction) und FUT (Follicar Unit Transplantation). Einen detaillierten Vergleich der beiden Methoden können Sie hier finden – wir reißen sie an dieser Stelle kompakt an.
Die FUE-Methode stellt für Barttransplantation eindeutig die häufiger gewählte Option dar. Im Zuge dieser Methode wird Ihrem Körper an geeigneten Körperstellen, im Regelfall dem Hinterkopf, mit einer etwa 0,7mm großen Hohlnadel die benötigte Anzahl an Grafts entnommen. Die Entnahmestelle wird natürlich im Vornherein betäubt, damit Sie keinerlei Schmerzen verspüren. Bei der für Barttransplantationen weniger geläufigen FUT-Methode wird Ihnen anstatt einzelner Grafts ein gesamter Haarstreifen entnommen – schneller und (normalerweise) günstiger, dafür bleibt aber eine sichtbare Narbe zurück.
Besonderheit der Barttransplantation
Dieser Haarstreifen wird dann in einzelne Grafts aufgespalten. Bevor es an das Einsetzen der Haare geht, greift eine spezielle Besonderheit der Barttransplantation: Da Barthaare anders als der Rest der Kopf- und Gesichtsbehaarung nicht in Bündeln, sondern einzeln wachsen, müssen die entnommenen Grafts nochmals aufgeteilt werden. Wenn das erledigt ist, beginnt das Operationsteam damit, in Ihrem Gesicht winzige Zugänge anzulegen, in diese die Haare letztendlich eingepflanzt werden.
Innerhalb des ersten Monats nach dem Eingriff fallen die neuen Haare erst einmal wieder aus. Nach 3 Monaten können Sie langsam mit sichtbaren Ergebnissen rechnen – allerdings kann es auch gerne mal bis zu einem Jahr dauern, bis sich der gewünschte Bartwuchs einstellt. Es ist also Geduld gefragt.
Die Kosten einer Barttransplantation
Die Kosten, die im Rahmen einer Barttransplantation auf Sie zukommen, setzen sich aus einer handvoll Fixkosten, die in der Gebührenverordnung für Ärzte festgelegt sind, und dem individuellen Preis für die Leistung des jeweiligen Anbieters zusammen. Dieser Preis wird im Normalfall pro Graft angegeben. Am häufigsten finden Sie Angebote, die preislich diesbezüglich von 3,- bis 4,50 € reichen – Ausbrüche in beide Richtungen gibt es vereinzelt aber auch.
Die Anzahl der benötigten Grafts bewegt sich regulär zwischen 1.500 und 2.500, womit deutlich wird, dass der Endpreis sich von Fall zu Fall sehr stark unterscheiden kann. Der entsprechende Mittelwert bewegt sich zwischen etwa 5.000,- und 7.500 €. Leider übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine Haartransplantation in aller Regel nicht – Sie können Ihr Glück auf eine positive Einzelfallentscheidung natürlich trotzdem versuchen.
Risiken der Barttransplantation
Was gesundheitliche Risiken angeht ist die Barttransplantation aufgrund der schonenden Natur des Eingriffs entschieden harmlos. Auf ästhetischer Seite hingegen gibt es einige potentielle Gefahren, schließlich handelt es sich hierbei um einen anspruchsvollen Eingriff, bei dem man, rein auf die Optik des Resultats bezogen, eine Menge falsch machen kann.
Deshalb sollte es Ihre allerhöchste Priorität seinen, einen Facharzt zu finden, der sein Handwerk versteht. Wenn Sie das geschafft haben und eine entsprechend kompetente Behandlung genossen haben, gilt es nur noch, Geduld zu wahren und das Regime der Nachbehandlung, falls notwendig, strikt zu führen. Dann steht einem ansehnlichen Bartwuchs nichts mehr im Weg.
Quellen und weitere Literatur
- Prävalenz (Häufigkeit) von androgenetischer Alopezie (erblich bedingtem Haarausfall): https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24566563?dopt=Abstract
- Haarausfall und Umwelteinflüsse [Ärzteblatt]: https://www.aerzteblatt.de/archiv/17686/Haarausfall-und-Umwelteinfluesse
- Wolff H et al. Diagnostik und Therapie von Haar- und Kopfhauterkrankungen. Deutsches Ärzteblatt 2016;113:377-386, doi: 10.3238/arztebl.2016.0377
- Auswirkung von Spurenelementen Zink und Eisen auf Haarausfall [Studie]: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24371385
- Effektivität von 5-Alpha-Reduktase (Dutasterid) bei Haarausfall: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17110217
- DocCheck Thema Haarausfall: https://flexikon.doccheck.com/de/Haarausfall
- Medikamente online kaufen: https://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Verbote-Beschraenkungen/Schutz-der-menschlichen-Gesundheit/Arzneimittel/Verbringungsverbote-Ausnahmen/verbringungsverbote-ausnahmen_node.html
- Artikel über Haarausfall Spiegel.de: https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/regaine-und-der-wirkstoff-minoxidil-funktioniert-das-tatsaechlich-a-1081291.html