Regaine (Minoxidil) vs Propecia bei Haarausfall – was ist besser?

Zuletzt aktualisiert: April, 2024

Regaine Minoxidil vs Propecia Finasterid bei Haarausfall

Regaine und Propecia sind die wohl bekanntesten Medikamente gegen Haarausfall. Sie sollen bei einer langfristigen Anwendung wahre Wunder bewirken und zu stärkerem und dichterem Haar verhelfen.

Doch was ist dran, an der Wirkung von Minoxidil und Finasterid gegen erblich bedingten Haarausfall? Und welches der beiden Mittel ist für Sie besser geeignet?


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Was ist Regaine (Wirkstoff: Minoxidil)?

Minoxidil ist eine Behandlungsmöglichkeit, wenn es um anlagebedingten Haarausfall geht. Das Präparat gibt es sowohl als Lösung, als auch als Schaum für die äußere Anwendung am Kopf. Je nach der Stärke des Haarausfalls kann zu verschiedenen Wirkstoffdosierungen gegriffen werden. So einerseits zur Minoxidl-Lösung mit einem 2-prozentigem Anteil an Minoxidil und andererseits zu einer Lösung sowie einem Schaum mit jeweils 5 Prozent Minoxidil.

Studien haben gezeigt, dass die 5% Minoxidil Lösung besser bei Männern wirkt, als die 2% Lösung.

Das Medikament ist, im Unterschied zu Propecia, sowohl für Männer, als auch für Frauen geeignet. Während Männer das Regaine allerdings immer zweimal täglich anwenden sollten, um entsprechende Ergebnisse zu erhalten, hängt die Dosierung bei Frauen von der Schwere des Haarausfalls ab. So genügt hier oft eine Anwendung am Tag, gegebenenfalls können aber auch zwei Anwendungen erfolgen.

Wirkungsweise von Regaine

Die wichtigste Frage ist aber natürlich, wie Regaine beziehungsweise sein Wirkstoff Minoxidil gegen Haarausfall ankämpft. Das können bislang leider nicht einmal Wissenschaftler so genau beantworten. Vermutungen zufolge soll das Minoxidil zu einer verbesserten Durchblutung der Kopfhaut führen.

Das wiederum soll das Haarwachstum anregen. Bekräftigt wird diese Aussage durch die Tatsache, dass Minoxidil vor allem an jenen Stellen hilft, in deren näheren Umgebung noch gesunde Haare wachsen.

Regaine wirkt in der Regel allerdings nicht sofort. Oft muss die Behandlung über mehrere Monate erfolgen, damit erste Ergebnisse sichtbar werden – und dann natürlich immer weiter fortgeführt werden. Da das Präparat – je nach Anbieter – zwischen 15 und 50 Euro pro 100 Milliliter kostet, kann der Kampf gegen den anlagebedingten Haarausfall also durchaus kostspielig werden.

Die Vorteile

  • Minoxidil ist für Männer und Frauen geeignet
  • die Anwendung erfolgt direkt auf der Kopfhaut
  • verschiedene Wirkstoffdosierungen für eine individuellere Behandlung

Die Nachteile

  • Anwendung über mehrere Monate nötig
  • Präparate mit Minoxidil sind relativ teuer
  • die genaue Wirkweise von Medikamenten wie Regaine ist nicht genau bekannt
  • bevor erste Ergebnisse sichtbar werden, kann es während der Behandlung zu noch stärkerem Haarausfall kommen
FinasteridMinoxidil
VerschreibungspflichtJaNein
Geeignet für MännerMänner & Frauen
AnwendungsgebietErblich bedingter Haarausfall (androgene Alopezie) bei MännernErblich bedingter Haarausfall (androgene Alopezie). Es bremst die fortschreitende Glatzenbildung beim Mann und die Ausdünnung des Haarwuchses bei Frauen.
AnwendungsformInnere Anwendung (Tabletten)Äußere Anwendung (Lösung & Schaum)
Nebenwirkungen

  • Verminderte Libido
  • Sexuelle Funktionsstörungen

  • Hauttrockenheit
  • Kopfschmerzen
  • Juckreiz
  • Hautrötungen

Was ist Propecia (Wirkstoff: Finasterid)?

Für Männer mit anlagebedingtem Haarausfall gibt es noch eine weitere Behandlungsmethode. Das Medikament Propecia mit dem Wirkstoff Finasterid.

Die Tabletten, die täglich einzunehmen sind, enthalten 1 Milligramm Finasterid. Auch hier ist eine längere Anwendung nötig, um erste Erfolge sehen zu können. Und auch hier darf das Medikament nicht abgesetzt werden – also zumindest, wenn man seine erlangten Erfolge nicht wieder verlieren möchte.

Wirkungsweise von Propecia

Da androgenetische Alopezie, eine Form des anlagebedingten Haarausfalls, durch Vererbung in Kombination mit dem Hormon Dihydrotestosteron verursacht wird, geht Propecia genau gegen jenes Sexualhormon vor.

Dihydrotestosteron (DHT) verkürzt die Wachstumsphase der Haare und sorgt so für eine dünnere Haarpracht. Durch die Einnahme von Propecia wird nun das Enzym Typ-II-Alpha-Reduktase gehemmt, das für die Umwandlung von Testosteron in DHT verantwortlich ist.

So senkt das im Medikament enthaltene Finasterid den DHT-Spiegel. Eine Besserung des Haarausfalls ist allerdings nur bei Männern zu erwarten, die noch nicht all zu viele Haare verloren haben.

Propecia zaubert nämlich keine neuen Haare auf den Kopf, sondern verhindert lediglich das Ausfallen der „alten“ Haare.

Die Vorteile

  • die Wirkweise von Propecia ist bekannt
  • Anwendung gestaltet sich durch die einfache Einnahme der Tabletten sehr unkompliziert
  • es gibt bereits erfolgreiche Studien mit dem Medikament

Die Nachteile

  • ausschließlich für Männer geeignet
  • durch die Einnahme wird das Sexualhormon Dihydrotestosteron gehemmt
  • nur bei leichtem und mäßigem Haarverlust erfolgversprechend
  • Starke Nebenwirkungen

Was wirkt wirklich gegen Haarausfall? Wissenschaftlich erwiesene und geprüfte Wirkstoffe sind Finasterid und Minoxidil. Auch Studien zu Zink sind vielversprechend. Sie können die Studien zu den Stoffen nachlesen – wir haben den aktuellsten Stand der Forschung für Sie zusammengetragen.

Der Vergleich: Nebenwirkungen

Wenn Sie sich dazu entscheiden, Medikamente gegen Haarausfall einzunehmen, müssen Sie leider auch mit entsprechenden Nebenwirkungen rechnen. Minoxidil und Finasterid verursachen allerdings ganz unterschiedliche Nebenwirkungen, sodass ein Vergleich dieser sehr sinnvoll sein kann.

Minoxidil wird bekanntlich äußerlich angewendet. So kommt es, dass sich auch die Nebenwirkungen in der Regel auf den Bereich beschränken, auf dem das Präparat angewendet wird. So können Rötungen und Schuppungen der Kopfhaut auftreten. In vereinzelten Fällen wird aber auch von einer Kontaktdermatitis berichtet.

Propecia mit seinem Wirkstoff Finasterid hingegen ist für die innere Anwendung gedacht. Entsprechend ganzheitlich können die Nebenwirkungen ausfallen. Da hier allerdings insbesondere das Sexualhormon DHT gehemmt werden soll, betreffen die meisten Nebenwirkungen die Sexualfunktion.

Nebenwirkungen sind etwa ein verringertes sexuelles Verlangen, Erektionsstörungen und Ejakulationsstörungen. Auch Depressionen können eine Folge der Einnahme von Propecia sein.

In diesem Vergleich hat ganz klar Minoxidil die Nase vorn. Auch wenn Rötungen und Schuppungen der Kopfhaut unangenehm sind, so beeinträchtigen sie das Privatleben deutlich weniger, als es Erektionsstörungen oder Depressionen tun würden.

Werden die Kosten für Propecia und Regaine von der Krankenkasse übernommen?

Klar ist, dass die Krankenkasse nur dann die Kosten für ein Medikament übernimmt, wenn es ein entsprechendes Rezept dazu gibt.

Doch auch, wenn Sie sich bei Ihrem Arzt ein Rezept für Propecia holen, werden Sie das Präparat in der Regel selbst bezahlen müssen. Medikamente . gegen Haarausfall werden als „Lifestyle-Arzneimittel“ eingestuft und nicht von der Krankenkasse übernommen.

Da Regaine rezeptfrei erhältlich ist, gibt es auch hier keine Kostenübernahme durch die Krankenkasse.

Kann man sich Propecia oder Regaine online verschreibe lassen?

Während Präparate wie Regaine, die den Wirkstoff Minoxidil enthalten, rezeptfrei sind, ist Propecia verschreibungspflichtig. Beide Medikamente können dennoch ausschließlich in Apotheken beziehungsweise in Online-Apotheken erworben werden.

Eine legale und gleichzeitig bequeme Möglichkeit sich verschreibungspflichtige Medikamente wie Propecia online verschreiben zu lassen, ist der Besuch einer lizenzierten Online-Praxis (121doc & weitere Anbieter).

121doc zum Beispiel hat seinen Sitz in Großbritannien. Hier ist das Verschreiben von Propecia online legal (Stichwort Telemedizin). Als EU-Bürger haben Sie somit auch die Möglichkeit,  diese Dienstleistung legal zu nutzen. Zumindest bis zum Austritt von Großbritannien aus der EU – danach ist die Rechtslage noch nicht geklärt.

Fazit – welches Medikament ist für dich besser geeignet?

Welches Medikament gegen Haarausfall das optimale für Sie ist, lässt sich natürlich nicht pauschal sagen. Frauen können nur zu Regaine mit seinem Wirkstoff Minoxidil greifen. Für Männer ist die Auswahl hingegen etwas größer. Hier gilt es abzuwägen: wie schnell sollen Ergebnisse sichtbar werden? Wird eine innere oder äußere Anwendung bevorzugt? Wie sehr soll der Arztbesuch vermieden werden und welche Nebenwirkungen könnten in Kauf genommen werden?


Neuer Ansatz zur Bekämpfung von Haarausfall – made in Germany

Die deutsche Online-Klinik gospring (Webseite: www.gospring.de) bietet zur Zeit ein sehr interessantes Haarausfall-Package an, welches aus den folgenden Komponenten besteht:

gospring

  • 1x Biotin & 1x Baicapil™ Shampoo
  • 1x Minoxidil Kur & 1x Finasterid.

Wir finden den Ansatz gut, da er einer holistischen Behandlung sehr nahekommt. Mehr dazu finden Sie auf der Webseite von gospring unter: www.gospring.de


Haarausfall Selbsthilfe

Quellen und weitere Literatur


  • Prävalenz (Häufigkeit) von androgenetischer Alopezie (erblich bedingtem Haarausfall): https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24566563?dopt=Abstract
  • Haarausfall und Umwelteinflüsse [Ärzteblatt]: https://www.aerzteblatt.de/archiv/17686/Haarausfall-und-Umwelteinfluesse
  • Wolff H et al. Diagnostik und Therapie von Haar- und Kopfhauterkrankungen. Deutsches Ärzteblatt 2016;113:377-386, doi: 10.3238/arztebl.2016.0377
  • Auswirkung von Spurenelementen Zink und Eisen auf Haarausfall [Studie]: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24371385
  • Effektivität von 5-Alpha-Reduktase (Dutasterid) bei Haarausfall: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17110217
  • DocCheck Thema Haarausfall: https://flexikon.doccheck.com/de/Haarausfall
  • Medikamente online kaufen: https://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Verbote-Beschraenkungen/Schutz-der-menschlichen-Gesundheit/Arzneimittel/Verbringungsverbote-Ausnahmen/verbringungsverbote-ausnahmen_node.html
  • Artikel über Haarausfall Spiegel.de: https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/regaine-und-der-wirkstoff-minoxidil-funktioniert-das-tatsaechlich-a-1081291.html