Haarausfall: Was hilft wirklich?

Zuletzt aktualisiert: April, 2024

Was hilft gegen Haarausfall?

Haarausfall trifft Männer und Frauen und kann in verschiedenen Formen auftreten. Der erblich bedingte Haarausfall als häufigste Form kann mit Minoxidil oder Finasterid behandelt werden. Verschiedene Formen des Haarverlustes sind nicht behandelbar.

Wissen Sie noch nicht genau, welche Behandlungsmethode am besten gegen Ihren Haarausfall geeignet ist? Dann machen Sie zuerst einen kurzen Selbsttest.


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Was ist Haarausfall? Eine Definition

Haarausfall liegt vor, wenn täglich über einen längeren Zeitraum deutlich mehr als 100 Haare ausfallen. Zeigen sich bereits kahle Stellen auf dem Kopf, ist das ein untrügliches Zeichen von Haarausfall. Die Haare machen einen Wachstumszyklus durch.

Die meisten Haare, ungefähr 80 Prozent, befinden sich in der Wachstums- oder Anagenphase, während ein geringer Prozentsatz in der Übergangsphase oder Katagenphase ist. An die Übergangsphase schließt sich die Ruhephase oder Telogenphase an. Bei Menschen mit Haarausfall befinden sich die Haare verstärkt in der Ruhephase.

Was wirkt wirklich gegen Haarausfall? Wissenschaftlich erwiesene und geprüfte Wirkstoffe sind Finasterid und Minoxidil. Auch Studien zu Zink sind vielversprechend. Sie können die Studien zu den Stoffen nachlesen – wir haben den aktuellsten Stand der Forschung für Sie zusammengetragen.

Häufigste Formen von Haarausfall

Die häufigste Form des Haarausfalls ist der erblich bedingte Haarausfall, der bis zu 80 Prozent der Männer trifft, aber auch bei Frauen auftritt. Er macht sich bei Männern mit Glatzenbildung, Geheimratsecken und Stirnglatze bemerkbar, während sich bei Frauen die Haare um den Mittelscheitel ausdünnen.

Bei einem diffusen Haarausfall, der durch die Einnahme von Medikamenten, eine Chemotherapie, Umwelteinflüsse oder eine Autoimmunerkrankung auftreten kann, fallen die Haare auf dem gesamten Kopf gleichmäßig aus.

Ein kreisrunder Haarausfall zeigt sich mit scharf begrenzten, runden und kahlen Arealen, die sich auch auf den Körper ausweiten können. Die Ursache kann eine Autoimmun- oder Infektionskrankheit sowie psychischer Stress sein.

Der mechanische Haarausfall wird durch zu starke mechanische Belastung der Haare verursacht und ein vernarbender Haarausfall kann durch eine Autoimmunerkrankung, eine Infektion mit Bakterien oder Pilzen sowie entzündliche Prozesse auf der Kopfhaut entstehen. Die kahlen Stellen können jucken oder schmerzen. Im weiteren Verlauf bilden sich an den kahlen Stellen Narben.


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Wirkstoffe gegen Haarausfall

Verschiedene Anbieter werben mit Kieselerde, Ginseng, Koffein oder Taurin gegen Haarausfall, doch ist die Wirkung nicht wissenschaftlich belegt. Lediglich für Minoxidil und Finasterid liegen einige wissenschaftliche Studien vor, die eine Wirkung belegen.

Minoxidil wird beispielsweise von der Firma Johnson & Johnson als Produkte „Regaine“ für Männer und Frauen in Form von Schaum oder Lösung angeboten. Es kann bei erblich bedingtem Haarausfall, aber auch bei einigen anderen Formen helfen, da es die Durchblutung der Kopfhaut und die Sauerstoffversorgung der Haarfollikel verbessert.

Finasterid darf nur von Männern angewendet werden. Es hemmt die Ausschüttung von Dihydrotestosteron, dem Abbauprodukt von Testosteron, das bei einem erblich bedingten Haarausfall die Haarfollikel schädigt. In stärkerer Dosierung wird es zur Behandlung gutartiger Prostatavergrößerungen bei Männern verwendet.

Minoxidil und Finasterid wirken allerdings nur, solange sie angewendet werden. Wird die Behandlung mit den Präparaten gestoppt – wird auch der Haarausfall nicht weiter aufgehalten.

FinasteridMinoxidil
VerschreibungspflichtJaNein
Geeignet für MännerMänner & Frauen
AnwendungsgebietErblich bedingter Haarausfall (androgene Alopezie) bei MännernErblich bedingter Haarausfall (androgene Alopezie). Es bremst die fortschreitende Glatzenbildung beim Mann und die Ausdünnung des Haarwuchses bei Frauen.
AnwendungsformInnere Anwendung (Tabletten)Äußere Anwendung (Lösung & Schaum)
Nebenwirkungen

  • Verminderte Libido
  • Sexuelle Funktionsstörungen

  • Hauttrockenheit
  • Kopfschmerzen
  • Juckreiz
  • Hautrötungen


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Arten von Haarausfall, bei denen es keine Hilfe gibt

Wird ein diffuser, kreisrunder oder vernarbender Haarausfall durch eine Autoimmunerkrankung ausgelöst, gibt es keine Hilfe.

Finasterid oder Minoxidil helfen nicht. Bei einem vernarbenden Haarausfall sind die Haarfollikel abgestorben und können nicht mehr zur Bildung neuer Haare aktiviert werden. Ist eine Autoimmunerkrankung die Ursache für den Haarverlust, würden die Haare sogar auch nach einer Haartransplantation wieder ausfallen.

Neue Hoffnung mit der Haartransplantation

Eine Haartransplantation kann bei erblich bedingtem Haarausfall, aber auch bei anderen Formen von Haarausfall, der nicht durch eine Autoimmunerkrankung oder eine Hormonstörung ausgelöst wird, helfen.

Die Haare werden vom Hinterkopf oder von den Kopfseiten entnommen und in die kahlen Stellen verpflanzt. Diese Behandlung verlangt nach gut qualifizierten Ärzten. Mehr zu den verschiedenen Methoden der Haartransplantation können Sie hier nachlesen.

Tipp

Monoxidil und Finasterid zählen zu den den wissenschaftlich nachgewiesenen Wirkstoffen gegen Haarausfall. Zu anderen Mitteln, wie Zink, gibt es kaum wissenschaftliche Studien.

Fazit: Minoxidil hilft bei verschiedenen Formen von Haarausfall

Während Finasterid nur bei erblich bedingtem Haarausfall hilft und nur bei Männern angewendet werden darf, hilft Minoxidil auch bei verschiedenen anderen Formen von Haarverlust.

Es verbessert die Durchblutung der Kopfhaut und die Sauerstoffversorgung der Haarfollikel. Bei Haarausfall, der durch eine Autoimmunerkrankung verursacht wird, hilft Minoxidil nicht. Frauen, die schwanger sind oder stillen, dürfen Minoxidil nicht anwenden.

Finasterid ist verschreibungspflichtig, das heißt online können Sie sich Medikamente mit Finasterid in der Dosierung 1 mg nur bei lizenzierten Online Apotheken wie z. B. auf www.121doc.de verschreiben lassen – die Präparate werden, nachdem Sie einen Fragebogen online ausgefüllt haben und Ihre Angaben von einem Arzt kontrolliert wurden, per Post zu Ihnen nach Hause geschickt.


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Haarausfall Selbsthilfe

Quellen und weitere Literatur


  • Prävalenz (Häufigkeit) von androgenetischer Alopezie (erblich bedingtem Haarausfall): https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24566563?dopt=Abstract
  • Haarausfall und Umwelteinflüsse [Ärzteblatt]: https://www.aerzteblatt.de/archiv/17686/Haarausfall-und-Umwelteinfluesse
  • Wolff H et al. Diagnostik und Therapie von Haar- und Kopfhauterkrankungen. Deutsches Ärzteblatt 2016;113:377-386, doi: 10.3238/arztebl.2016.0377
  • Auswirkung von Spurenelementen Zink und Eisen auf Haarausfall [Studie]: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24371385
  • Effektivität von 5-Alpha-Reduktase (Dutasterid) bei Haarausfall: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17110217
  • DocCheck Thema Haarausfall: https://flexikon.doccheck.com/de/Haarausfall
  • Medikamente online kaufen: https://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Verbote-Beschraenkungen/Schutz-der-menschlichen-Gesundheit/Arzneimittel/Verbringungsverbote-Ausnahmen/verbringungsverbote-ausnahmen_node.html
  • Artikel über Haarausfall Spiegel.de: https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/regaine-und-der-wirkstoff-minoxidil-funktioniert-das-tatsaechlich-a-1081291.html